Was ist Lehm?
Lehm ist ein Verwitterungsprodukt der Gebirge, das vor Jahrmillionen überwiegend durch die mechanische Zerstörung des Gesteins, durch Bewegung von Gletschern, Wasserläufen und Wind entstand. Über Urstromtäler auf der Erde und im Meer wurde der Lehm transportiert, verteilt und abgelagert. Er ist ein Gemisch aus Tonmineralen, Schluff (Feinstsand) und Sand, das Beimengungen von größeren Gesteinspartikeln (Kies, Gestein) sowie von organischem Material enthalten kann. Eisenverbindungen geben ihm die gelblich bis braune Farbe.
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass Lehm kein genormter Baustoff ist. Aufgrund seiner Entstehungsgeschichte und der unterschiedlichen Fundorte weist er unterschiedliche Zusammensetzung und damit auch unterschiedliche Eigenschaften auf. Es ist also notwendig den jeweiligen Lehm auf seine Zusammensetzung zu prüfen und je nach Verarbeitungstechnik gegebenenfalls mit Zusätzen zu versehen um seine Eigenschaften dem Verwendungszweck anzupassen.
Lehm bindet nicht chemisch ab wie z.B. Kalk oder Zement und ist dadurch nicht wasserfest. Er muss konstruktiv vor Regen und Frost geschützt werden. Dachüberstand, Spritzwassersockel oder entsprechender Anstrich und Außenputz sind Beispiele für solche Maßnahmen.
Lehm schwindet beim Trocknen und das kann Trocken- und Schwindrisse zur Folge haben. Dem kann aber durch entsprechende Erfahrung bei der Verarbeitung und durch die Zusammensetzung (Wasser, Tonanteil, Zuschlagstoffe) entgegengewirkt werden. Außerdem ist es ein Material, wie Holz, das in Würde altert, altern darf, und dem Gebauten somit eine immerwährende Lebendigkeit und Individualität gibt.
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